Die
Geschichte der Firma C. Robert Hopf beginnt im Jahr 1901. |
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In
jenem Jahr gründete Carl Robert Hopf (10. Oktober 1871
- 29. November 1937) in der damals selbstständigen Gemeinde
Brunndöbra ein kleines Unternehmen. Im Gebäude Wettinstraße
45a stellte er mit seiner Frau unter zunächst bescheidenen
Vorausstetzungen die ersten Instrumente her.
Carl
Robert Hopf hatte mit seinem Unternehmen Erfolg, und konnte
1918 an der Falkensteiner Straße das ehemalige Elektrizitätswerkes
von Brundöbra samt einem Sägewerk kaufen, das bis
1965 in Betrieb war. Am neuen Standort wurden schrittweise
die Voraussetzungen für eine leistungsfähige Manufaktur
für Musikinstrumentenbau geschaffen. Mit eigenem Sägewerk,
eigener Dampfmaschine und Generator, mit dem bis 1970 die
Stromversorgung selbst abgesichert wurde.
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Seit
dieser Zeit ziert ein weithin bekanntes Rosenmotiv alle unsere
Instrumente, das Anfang der 70er Jahre, durch die ebenfalls
sehr populäre gewordene Blumenranke aus Feldblumen, ersetzt
wurde. Zum 1. Januar 1929 war Arno Willy Hopf (1904-1959), der
Sohn von Carl Robert, Mitinhaber der Firma geworden. Am 20.Juli
1931 feierte man 30 jähriges Betriebsjubiläum mit
ca. 50 Beschäftigten. Besondere Highlights der Produktion
waren damals, neben der Akkordzither, die Pio-anochordia, die
Jazz-Trio-Harp (D.R.G.M. 1004274) und die großen "Aeol"-Harfen-Zithern
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Besondere
Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang der Klingenthaler
Max Lausmann (1904-1994), der ab 1930 als freier Handelsvertreter
für C. Robert Hopf tätig war. Mit
26 Jahren begann Max Lausmann Konzert-Violin-Harfen zu vertreiben.
Gleichzeitig hatte man Gelegenheit, Unterricht bei Ihm zu
nehmen und eine Vielzahl von speziellen Unterlegnoten zu erwerben.
Mehr als 300 Titel gab des damals. Diese Zithern mit dem markanten
Kopf und gedrechselter Säule wurden bei C. Robert Hopf
in einer speziell dafür eingerichteten Werkstatt in der
heutigen Wilhlemstraße, in Klingenthal gefertigt.
Sie wurden unter folgenden Marken vertrieben: "Max Lausmann",
Hopf's Jubelklänge", "Jubeltöne",
"Klingenthal's Ruhm", "Suitzer-Harp".
Alle Marken waren als Deutsches Reichs-gebrauchsmuster D.R.G.M.
90081 und D.R.G.M 990081 eingetragen, für sie galt jeweils
ein Patentschutz von zehn Jahren. Diese Konzert-Violin-Harfe
wurde, vor allem nach Frankreich, in die Schweiz und nach
Österreich verkauft.
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Max
Laussmann (rechts) mit Gruppe
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Über
60.000 Instrumente hat dabei alleine Max Lausmann während
seines Lebens vertrieben. Max Lausmann, von dem die Bezeichnung
stammte, hatte dazu im Alter von 82 Jahren noch Proben seines
musikalischen Könnens geliefert. Dabei entlockt er dem
Instrument Töne, die man nicht erwartet. Durch schnell
repetierendes Anschlagen der Melodiesaiten mit beispielsweise
einem locker gehaltenen Federhalter entstehen Klänge,
welcher eventuell mit einer Balalaika oder einen Xylophon
vergleichbar wären.
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Ein
Instrument vom 29.3.1963 mit den Schallochetiketten "Max
Laussmann" und der Aufschrift "Jubeltöne"
steht heute im Deutsche Museum in München, ein weiteres
in der Ausstellung des Leipziger Musikinstrumentenmuseums.
Das
Unternehmen überstand die 1929 ausgebrochene weltweite
Wirtschaftskrise ebenso wie die Auswirkungen des zweiten Weltkrieges.In
Klingenthal gab es zu dieser Zeit noch zahlreiche Firmen, welche
mit der Herstellung von Zupfimstrumenten und deren Bestandteilen
beschäftigt waren. So die Saitenmacherei der Firma Geist,
die die ortsansässigen Zupfinstrumentenmacher belieferte.
Neben C. Robert Hopf mit rund 30 Beschäftigten waren dies
die Firmen Heinz Rauner, Rudi Schuch und Fischer für die
keine genauen Angaben vorliegen. |
Einen
Rückschlag erlebte die Firma 1950, als sich Arno Willy
Hopf in direkte Konfrontation mit dem neu entstanden Machthabern
der SED begab. Das hatte zur Folge, dass er letztlich wegen
einer Nichtigkeit, zu einer Zuchthausstrafe von 2 Jahren und
3 Monaten sowie zu völligem Vermögenseinzug verurteilt
wurde. Seine Anteile wurden verstaatlicht.1960 wurden die Gesellschaftsrechte
von der Deutschen Investbank an den "VEB Musima Markneukirchen"
übertragen, der Anteil der staatlichen Beteiligung an der
Firma wuchs bis 1965 stetig. In jenem Jahr traten Christoph
Roland Hopf (1929-1994) als Komplementär und Christine
Brigitte Hopf (1946-1996) als Kommanditistin in die Firma ein.
In
den Nachkriegsjahren ergänzte man die Produktpalette
durch die Fertigung von Akkordeons. Die
bekanntesten eingetragenen Marken aus jener Zeit sind "Capriole"
und "Jubelklänge".
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Beate
Hopf mit einem Akkordeon "Capriole" 120 Baß
4 chörig
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Auf
der Leipziger Messe 1968 präsentierte die C. Robert Hopf
KG, die damals rund 40 Mitarbeiter zählte, als Neuentwicklung
eine "Chard-Harp de Luxe", und fand damit auf Anhieb
Kunden in England, Australien, den USA und Kanada. Von Beginn
an bis 1972 war die Fa. Hopf auf jeder, der 2-mal jährlich
satt findenden Leipziger Muster Messen, im Petershof, vertreten. |

Roland
Hopf am Messestand im Petershof in Leipzig
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1972
erfolgte die vollständige Verstaatlichung der C. Robert
Hopf KG. Sie wurde gemeinsam mit der Firma Rauner Produktionsstätte
10 - Zitherbau - ein Betriebsteil des Volkseigenen Betriebes
Musikinstrumentenbau Markneukrichen "VEB Musima".
Bis
Ende der 70er Jahre haben durchschnittlich 35 Beschäftigte
jährlich rund 1 Million Stimmwirbel zur Herstellung der
verschiedensten Zither- und Hackbrettmodelle verarbeitet.
Unsere Zithern waren so erfolgreich, das sie fast ausschließlich
in den Export gelangten. Mehr als 60 Prozent der bei C. Robert
Hopf gebauten Instrumente gingen in den Export - die Schweiz,
die BRD, Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, und
aber auch die Niederland, Frankreich und Australien die waren
Abnehmerländer.
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In
der Schweiz wurden während der DDR Zeit zehntausende
Akkordzithern unter dem Namen "Waldfee" verkauft.
Wie so viele Produkte aus der ehemaligen DDR, wurden die Instrumente
vom staatlichen Außenhandel "Demusa" sehr
günstig in das "nicht sozialistische Wirtschaftssystem"
verkauft. Dabei stand oftmals die verkaufte Menge und nicht
die Wertbeständigkeit der Instrumente im Vordergrund.
Ein Umstand auf den die Familie Hopf keinen Einfuß hatte.
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die
zwei bekanntesten Modelle aus den 70er Jahren
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Firmeninhaber
Jörg Hopf (rechts) zur Frankfurter Musikmesse im Gespräch
mit einem ausländischen Kunden
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1990
stellte Christoph Roland Hopf einen Reprivatisierungsantrag.
Die Rückübertragung des Betriebes erfolgte am 24.
Juni 1993, bereits am 29. Januar 1992 war die Kassation des
Urteils gegen Arno Willy Hopf aus dem Jahr 1950 erfolgt. Christine
Brigitte Hopf, inzwischen verheiratete Grille, war am 26.
März 1992 aus der Firma ausgeschieden.
Am 20.10.1994 verstarb Roland Hopf, an den Folgen der der
psychischen und physischen Belastung der Rückübertragung
seines Betriebes. Seit dem Tod von Roland Hopf führt
Dipl. Ing. oek. Jörg Hopf die Firma als Einzelunternehmen
weiter.
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Die
Manufaktur ist heute letzte Hersteller von Saiteninstrumenten
in der Musikstadt Klingenthal, deren Wappen die Lyra ziert. |
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